Thema von Weltherrscher im Forum Eröffnungen Anfänger b...
Spielt man wie Stockfish kann das Englund-Gambit als widerlegt betrachtet werden. Wenn Weiß allerdings nicht genau die Züge kennt, hat man gute Chancen mit Schwarz zu gewinnen. Wie das beispielhaft aussehen kann, zeige ich an einem Beispiel:
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Ich empfehle immer, wenn Weiß mit d4 eröffnet Sf6 zu spielen. Spielt er dann nicht c4, würde ich d5 spielen und anschließend einen Königsindischen Aufbau wählen. Das ist immer gut spielbar. Und da der Aufbau immer gleich ist, muss man auch nichts lernen. So wie in meiner Beispielpartie kann das dann aussehen. Würde er hingegen normal c4 spielen, kann man Königsindisch spielen oder Budapester Gambit oder Nimzowitsch-Indisch oder vielleicht Damenindisch. Wenn man mag kann man auch in das normale Damengambit überleiten. Insofern ist Sf6 ein sehr flexibler und starker Zug gegen 1.d4.
Ich spiele sehr gerne das Morra-Gambit gegen Sizilianisch. Hier habe ich laut Lichess-Analyse genau eine Ungenauigkeit gespielt, nämlich das Morra-Gambit selbst.
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Wie realistisch ist das? Nun, in der Pre-Computerära war der talentierteste USA-Junior in der Lage nach ungefähr 6 Jahren professionellem Privatunterricht durch den damals besten Trainer der USA von 0 auf 2100 Elo zu kommen. Mit anderen Worten, wenn es Leute gibt, die so etwas behaupten, dann lügen sie schlicht und ergreifend. Die einzige Möglichkeit von 0, also Anfänger auf 2000 Elo zu kommen innerhalb eines Jahres, wäre zu bescheißen. Das ist die einzige realistische Möglichkeit. Ich sag mal, wenn jemand talentiert ist und von einem guten Trainer trainiert wird, dann könnte er nach einem Jahr auf eine DWZ von 1600 kommen, was auch im Internet ungefähr 1600 sein sollte. Zumindest wenn derjenige nicht bescheißt.
Ich spiele Schach seit dem ich 6 Jahre alt bin. Und richtig Schach, also ich ziehe nicht einfach irgendeine Figur rein zufällig ohne nachzudenken, spiele ich so seit dem ich 12 Jahre alt bin ungefähr. Und heute bin ich 49. Ich denke, dass ich seit einigen Jahren faktisch auf Kandidatenmeisterniveau bin. Das heißt, das hat ungefähr 30 Jahre gedauert. Ich habe nicht permanent Schach gespielt, ich habe auch häufiger mal was ganz anderes gemacht. Also ohne Hilfe dauert das jedenfalls ziemlich lange. Und ich möchte behaupten unabhängig davon wie talentiert einer ist, weil dazu sind die Bücher, die es gibt einfach zu schlecht. Eine rein autodidaktische Ausbildung ist deshalb einfach nicht gut. Und es ist vollkommen egal in welchem Bereich. Wenn man ne Profiausbildung bekommt, dann schafft man wahrscheinlich in ungefähr 6 Jahren, das was man alleine in 30 Jahren schaffen würde. Das ist der Unterschied zwischen sich alles selbst beibringen und einen guten Lehrer bekommen. Und die Möglichkeiten sich alles selbst beizubringen wurden durch den Computer und das Internet noch mal stark verbessert. Ich würde sagen ohne dem ist es eigentlich unmöglich wirklich gut zu werden - in irgendetwas selbständig ohne Hilfe. Weil wie gesagt dafür sind die Bücher zu schlecht. Und das ist Absicht. Weil die typen, die hier herrschen wollen nicht, dass jeder sein Potential ausschöpfen kann. Bedauerlicherweise.
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Dieser GM zeigt Videos von GMs und Weltklassespielern, die mehr oder weniger relativ schnell verloren gehen. Und wenn man sich solche Spiele ansieht, dann muss man einfach feststellen, dass theoretisch jeder gute Spieler einen GM mal schlagen könnte. Für mich ist jemand ein guter Spieler ab spätestens 1800 DWZ. Wenn jemand 1800 DWZ haben will, muss er gut rechnen können. Und so jemand könnte gewinnen gegen einen GM oder einen WM, wenn er so dicke Fehler macht wie in diesen gezeigten Partien. Und das finde ich relativ interessant. Eine Engine, die auf eine Wertung von 2600 ELO gestellt ist, könnte ein 1800er vermutlich eher nie schlagen. Das ist der Unterschied Menschen können Fehler machen - egal wie gut sie sind.
Okay, ich habe doch nichts Neues erfunden. Es handelt sich dabei um das Mittelgambit - Kieseritzky-Variante. Na ja egal. Ich habe hier wieder ein Beispiel, wo mein Gegner, den laut Stockfish besten Zug spielt Lb4! Auch danach ist die Stellung vollkommen in Ordnung für Weiß, wenn er korrekt spielt meiner Auffassung nach steht Weiß besser. Auch wenn Stockfish das als ausgeglichen sieht, hat Weiß klaren Eröffnungsvorsprung. Im Spiel selbst habe ich nicht optimal reagiert, aber doch ziemlich gut. Auf jeden Fall ist Sf3 wesentlich besser als Dxd4. So viel ist sicher.
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Hätte er und sein Interviewpartnergast zu Zeiten von Steinitz gespielt, wären sie Weltmeister geworden, da sie viel mehr wissen hätten. Ich möchte das leise bezweifeln. Zwar bin ich jetzt niemand der sämtliche Partien aller Spitzenspieler der damaligen Zeit gekannt hätte. Aber diese Leute waren nicht so schlecht wie sie von modernen Meistern gemacht werden. Wer alte Spiele von über 200 Jahren auf Stockfish analysiert, wird feststellen, dass die damaligen Meister kaum Fehler gemacht haben. Ähnlich wie moderne Meister. Ja, klar man behauptet, die Verteidigung wäre nicht so gut gewesen. Aber auch das ist so nicht richtig. Klar, wenn man da stundenlang vor nem Brett sitzt und nebenan findet gerade ein Volksfest statt und man steht sowieso schlecht, hatten die damals vielleicht keine große Lust sich super zu verteidigen. Aber wenn sie wollten konnten sie sich sehr hartnäckig und zäh verteidigen.
Dieser Sielecki oder wie der auch immer heißt meinte, ja, Lasker wäre wohl ne Nummer zu groß, aber Steinitz bekäme er noch hin oder Tschigorin. Nun ja, Tschigorin war damals einer der besten Spieler der Welt und er war ungefähr auf einer Stufe mit Tarrasch und Tarrasch war wiederum ungefähr auf einer Stufe mit Lasker. Wie er also auf solche Aussagen kommt, entzieht sich meiner Kenntnis, um ehrlich zu sein. Zumal selbst wenn die beiden mehr wüssten, irgendwann ist ihr neues Wissen, über dass sie zur Zeit verfügen mögen aufgebraucht und die übrigen Spieler werden sich dem angepasst haben. Und dann gilt es wer besser spielen kann.
Sielecki meinte, er und Big greek wären ungefähr auf einem Level. Ich habe einige der Partien von Big Greek gesehen und muss sagen, dass ich nicht wirklich beeindruckt bin. Wie gut jemand Schach spielen kann - unabhängig vom Wissen - findet man heraus, wenn man sich ansieht wie jemand spielt, der Gewinnstellung erreicht hat. Sprich wie gut ist jemand in der Lage eine Gewinnstellung auch wirklich nach Hause zu fahren. Und bei Big Greek muss ich ehrlich gestehen, dass seine Technik zuweilen aus meiner Sicht nicht mal durchschnittlichen Vereinsspieler übersteigt. Das ist teilweise richtig, richtig schwach. Wenn die beiden also ungefähr ein Niveau sind, dann wären beide egal zu welcher Zeit und egal mit welchem Wissen ausgestattet mit Sicherheit niemals Weltmeister geworden. Sie hätten aber vielleicht durch ihr tatsächlich besseres Wissen einige Anfangserfolge erzielt. Mehr aber auch nicht.
Man muss auch mal erwähnen, dass die damaligen Spitzenspieler in der Regel keine hauptberuflichen Schachspieler waren. Lasker war beispielsweise mathematikprofessor und Capablanca war Diplomat hauptberuflich. Die haben Schach nur nebenbei gespielt. Daher hatten beide auch relativ schlechte Eröffnungskenntnisse. Sie hatten gar nicht die Zeit das Spiel so intensiv zu studieren. Waren aber dennoch in der Lage durch die Tatsache, dass sie besser spielen konnten, andere auszuspielen.
Kasparow scheint Capablance regelrecht zu hassen, so kommt einem das zumindest in seinen sehr schlechten Büchern "Meine großen Vorgänger" vor. DAs Problem ist nur, dass er sehr häufig mit seinen Aussagen daneben liegt. Stockfish ist sehr häufig der Auffassung, dass Capablance korrekt gespielt hat, wo Kasparow rumplärrt und Dinge in seinem Buch behauptet, die einfach falsch sind.
Dieses Mal demonstriere ich wie man mit Schwarz Weiß in der Italienischen Partie zerstören kann. Vorgänger gibt es bereits im 19. Jahrhundert beispielsweise durch Tschigorin:
Hier ein Beispiel von mir des Evan-Gambits. Mein Gegner nahm an Lxb4 und nach c3 spielte er Le7. Dies ist übrigens eine Empfehlung von Kasparow aus seinem 1. Band der Berühmten Vorgänger-Reihe. Ich persönlich würde das aber nicht empfehlen, da die strategische Idee von Weiß den b4-Bauern zu geben, um mit d4 das Zentrum zu besetzen, danach widerstandslos durchgesetzt werden kann - durch Weiß. Ich habe laut Analyse nicht 100%ig korrekt gespielt und hätte bereits früher klar in Vorteil kommen können. Am Ende habe ich jedoch sehr gut und 100% korrekt gespielt und ihn Matt gesetzt. Jedenfalls merkt man während der gesamten Partie, dass Weiß Kompensation für den Bauern hat.
Hier zeige ich eine schöne Partie, in der ich mit Weiß in der Italienischen Partie, die nach Lc4 entsteht, Schwarz zerstöre. Genauigkeit lt. Lichess 98%.
Noch ein Beispiel. Dieses Mal hat mein Gegner nach nur 13 Zügen einfach seine Zeit auslaufen lassen. Laut Stockfish stand ich auf +5 ungefähr, trotz Minusbauern. Ich denke, man kann resümmieren, dass diese Eröffnung so ne Art Mischung aus Schottisches Gambit und Mittelgambit ist, was de facto so etwas Ähnliches wie Skandinavisches Gambit im Anzug ist, extrem gefährlich für Schwarz ist. Stockfish bewertet die Stellung trotz Minusbauern sogar bei optimalem Spiel von Schwarz für ungefähr ausgeglichen. Da diese Eröffnung allerdings neu ist, denn ich scheine sie erfunden zu haben, spielt keiner optimal dagegen. Höchstwahrscheinlich zumindest:
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Ich weiß natürlich nicht, ob so etwas nicht schon existiert, aber ich wollte mal Mittelgambit versuchen. Das heißt e4 e5 d4 exd4 Dxd4. Und ich denke, dass diese Eröffnung für Weiß richtig schlecht ist. Also weiß kämpft danach nach den ersten Zügen quasi bereits um Remis. Und da dachte ich mir vielleicht kann ich das etwas verbessern und habe stattdessen e4 e5 d4 exd4 Sf3!? gespielt. Also so ne Art Skandinavisch Gambit im Anzug. Und was soll ich sagen, nach nur 7 Zügen hat mein Gegner aufgegeben:
Mein Gegner hatte eine Gästewertung von über 2000. Was schon ziemlich schwer sein sollte zu erreichen. Dafür muss man wirklich 100% seiner Spiele gewinnen und über einen sehr langen Zeitraum (mehrere Stunden) spielen. Er hat auch sehr gut gespielt. Vermutlich war er ein Meister. Im tiefsten Endspiel hat er vielleicht eine Ungenauigkeit gemacht. Das habe ich sehr gut ausgenutzt. Mit einer guten Technik habe ich dann den Sieg nach Hause gefahren.
Eine fast perfekte Partie von mir. Erst am Ende begehe ich einen Fehler. Danach ist die Partie wieder ausgeglichen. Aber auch ansonsten wäre der Gewinn noch ein langer, harter Kampf gewesen. Zum Schluß leite ich ein sehr schönes Damenmanöver mit De1 ein, durch das ich meinen Gegner schließlich Matt setze. Alternativ hätte er den Turm verloren. Sehr sehenswerte Kombination.
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Ich finde das ist eine sehr gute Frage. Für mich kommt als Antwort unter anderem in Frage, weil die Teilnehmer betrügen. Früher gab es auch schon Schach im kontrollierten Computernetzwerk namens Internet. Beispielsweise Schach von Chessbase. Kann mich nicht erinnern, dass damals die Spitzengms 3300 Wertung hatten. Na ja, die damalige Fritzversion hatte, glaube ich, so eine Wertung im Blitz. Obwohl ich mir nicht ganz sicher bin. Es war auf jeden Fall etwas mit 3000.
Gut, der damals beste Spieler der Welt Kasparow spielte dort nicht, aber andere Spitzen-GMs. Es gibt bestimmte GMs wie Huschenbeth und Nakamura, die übrigens passenderweise zusammenarbeiten, die behaupten im Internetschach wäre eine Wertung von 1400 identisch mit einer Wertung von 1000 in der Realität. Die Frage ist jetzt für mich wie sie darauf kommen. Bei Huschenbeth ist das überhaupt nicht der Fall. Er hat ungefähr dieselbe Wertung wie in der Realität auf lichess. Und ja bei Nakamura stimmt es. Auch bei Daniel Nadroditsky, Alireza, Magnus Carlsen und vielleicht noch ein oder zwei anderen Spielern. Alle anderen haben, wenn überhaupt, vielleicht eine Zahl von 100-200 Elopunkte über ihrer echten Zahl. Wobei immer noch die Frage ist, wieso das so ist. Denn wenn beide Zahlen etwas mit der Realität zu tun haben, müssten beide Zahlen eigentlich ungefähr identisch sein. Wenn das nicht der Fall ist, ist eine der beiden Zahlen falsch.
Fakt ist, wer auf Lichess eine Zahl von 2300 Elopunkte hat, der ist besser als 98% aller Spieler, die auf Lichess spielen. Und das ist laut Nakamuras und auch Huschenbeths Aussage in der Realität aber in Wirklichkeit nur eine Wertung von 2000 oder 1900. Das wiederum ist aber nicht besser als 98% aller Schachspieler. Für Huschenbeth sind diese Spieler sogar nur 1700 in der Realität. Ein 1700er gehört aber zu den 10% der besten Schachspielern. Nicht zu den 2%.
Sehr dubios alles. Wie kommt GM Huschenbeth zu seiner Aussage, die auf ihn bezogen übrigens bedeuten würde, dass er in der Realität nur eine ELO von 2000 hätte. Ach nee, für ihn und andere Meister gilt ja seine Regel nicht. Sehr interessant. Obwohl für andere wie Nakamura gilt sie wieder. Schon komisch.
Fakt ist, dass ich bei Chessbase zumindest gegen Bots spiele, deren Wertungszahlen ausgewürfelt zu sein scheinen. Ich spiele manchmal gegen einen Gast mit einer Gästewertung von 2000, das heißt, er hat sehr viel gespielt (stundenlang) und er hat all seine Spiele gewonnen, der wirklich einfach nur schlecht spielt. Das heißt, er kann seine Zahl nicht erspielt haben. Und dann gibt es wieder Leute, mit einer Zahl von 1500, die mir alles abverlangen, damit ich sie irgendwann im Endspiel niederringen kann. Dabei bedeutet eine Zahl von 1500, er müsste sehr viel gespielt haben und alles verloren haben. Da passt was nicht zusammen. Und die sog. "Chats" sind natürlich bei Gästen deaktiviert, aber ich habe noch nicht einmal erlebt, dass ein Gegner von mir bei Lichess bei den paar Tausend spielen, die ich dort absolviert hatte, auch nur irgendetwas gesagt hätte. Wie ist das möglich? Ganz einfach, es handelt sich dabei höchstwahrscheinlich um Bots. Warum sollten ansonsten 100% der Spieler schweigen. Keiner regt sich mal auf, keiner sagt mal hey das war ne gute Partie oder was auch immer. Das Internet ist eine reine Verarschung kreiert von den Leuten, die hier herrschen.
Dieses Mal hat mein Gegner das Froms-Gambit angenommen. Das Froms-Gambit ist übrigens vollkommen spielbar. Sogar Stockfish sagt, dass die Stellung danach total ausgeglichen ist. Für den Minusbauer hat Schwarz positionellen Vorteil. Wer also auf die Stellungen, die nach der Birderöffnung entstehen nicht steht, kann hier schön abweichen.
Ich persönlich spiele das Budapester Gambit mehr konservativ mit Sg4. Wenn Weiß all die richtigen Züge spielen würde, wäre es aber vermutlich schlechter für Schwarz oder sogar verloren. Keine Ahnung. In dem Falle hat Weiß nicht am besten reagiert. Und es ist eine ausgeglichene Stellung entstanden. Ich spiele das aber gerne. In der Partie habe ich den perfekten Mattangriff gespielt. Nachdem mein Gegner einen Fehler begangen hatte e4?
Noch eine Meisterleistung von mir - gegen Philidor. Die Eröffnung gehört eigentlich in die Eröffnungssparte Offene Eröffnungen, wenn ich das kurz anmerken darf. Wie dem auch sei. Im Prinzip hab ich hier keinen Fehler gemacht. Nur Sf5 war nicht optimal. Eigentlich hätte Schwarz danach mit d5, nachdem er auf f5 getauscht hatte ausgleichen können. Das war mein einziger nicht perfekter Zug - aus menschlicher Sicht. Er hat im Prinzip auch nur versäumt d5 zu spielen und danach hat er auf b2 mit dem Läufer genommen, was ein Fehler war. Ein Zug vorm Matt hat er seine Zeit ablaufen lassen.
Ich gebe hier noch eine Partie an. Ich habe dieses Mal als Gast auf der Seite von chessbase gespielt. Natürlich unangemeldet. Um Wertungspunkte würde ich da nie spielen, weil dafür ist mir die Betrugsquote definitiv zu hoch. Auf der Seite bekommen die Gäste eine Wertung. Das heißt mal steigt die Wertung mal fällt sie. Jeder startet als Gast bei 1700. Gewinnt man 99% aller Spiele und spielt den gesamten Tag, kann man auf eine Wertung von 1900+ kommen. Mein Gegner hier hatte eine Wertung von 1500 noch etwas, das heißt, er muss die Mehrzahl seiner Spiele verloren haben. Hier fallen einige Dinge auf. Erstens er lässt es zu, dass ich meine Idealaufstellung für Königsgambit bekomme. Dafür spielt er allerdings im Anschluss viel zu stark und verteidigt sich äußerst zäh. Ich musste sehr geduldig peu-a-peu meine Stellung verbessern, um zumindest einen menschlichen Gewinnweg zu erreichen. In einer absoluten Verluststellung kollabierte er dann zwangsläufig. Was vor allem meinem perfekten Spiel weniger seinen schlechten Zügen zu verdanken war. Ausgenommen seine äußerst merkwürdige Eröffnungsbehandlung. Es gibt noch andere Merkwürdigkeiten. Beispielsweise, wenn ich auf einen Gast mit einer Wertung von 2200+ treffe. Was gar nicht geht. Selbst wenn jemand 100% seiner Spiele gewinnen würde und den gesamten Tag spielt, dann kann jemand aller höchstens 2000 noch etwas erreichen. Ich habe also den Eindruck diese merkwürdigen Wertungszahlen zumindest meiner Gegner werden mehr oder weniger ausgewürfelt. Etwas anderes, was auffällt, wenn man mich fertig macht als wäre ich ein Anfänger und mein Gegner Paul Morphy reinkarniert, dann fällt es mir sehr schwer davon auszugehen, dass das real war. Sprich ich habe dann fast immer den Eindruck gegen einen Betrüger gespielt zu haben. Was mich auch stört ist die Geschwindigkeit, mit der in atypischen und komplexen Stellungen sehr taktisch unangenehme Züge gefunden werden. Im Prinzip ohne jedes Nachdenken. Ich bezweifle, dass es viele Menschen auf diesem Planeten gibt, die das könnten. Und ich bezweilfe noch stärker, dass ich gegen sie im anonymen Bereich von chessbase spielen werde. Dennoch passiert es in sehr seltenen Fällen. Manchmal jedoch häufiger hintereinander. Ich habe schon gegen echte Meister gespielt auf Lichess beispielsweise. Ich habe Chancen gegen sie. Die können mich nicht einfach so wegkloppen. Das heißt, wenn mich jemand dermaßen auseinandernimmt, geht das eigentlich nur, wenn derjenige einfach ne Variante von Stockfish aus dem Gedächtnis herunterspult oder mindestens ein GM ist. Das jemand eine Stockfishvariante auswendig gelernt hat und runterspult kann man ausschließen, da ich sicherlich eher selten Buchvarianten spiele. Ich bin sogar so gut, dass ich - sogar gegen Meister - in klaren Eröffnungsnachteil kommen kann und sogar noch gewinnen kann, weil ich mich sehr zäh verteidige. Ist mir mehrmals geglückt, wo meine Gegner echt krasse Eröffnungsfallen ausgepackt hatte. Eine beispielsweise im Budapester Gambit, wo mein Gegner Se4!? statt Sg4 gespielt hat und ein paar irre Figurenopfer gespielt hat, aber plötzlich war meine Dame gefangen. Witzigerweise habe ich im späteren Verlauf erst seinen Springer gefangen und ganz zum Schluss seine Dame. Das heißt rein taktisch ist es normalerweise schwer mich zu zerstören. Sage nicht, dass es unmöglich wäre oder dass kein Mensch das könnte, aber dann müsste er schon einer der besten Spieler der Welt sein. Also mindestens IM / GM. Übrigens der Grund warum die Anbieter von Schachseiten oder aber anderen sog. Videospielseiten die Menschen dort gegen Bots spielen lassen, ist, sie wollen vermeiden, dass sie sich miteinander unterhalten können. Denn für soziale Kontaktaufnahme wurde das Internet nicht geschaffen. Das Gegenteil soll damit erreicht werden.
Ich probiere es mit Weiß mit dem Morra-Gambit. Mein Gegner lehnt am Ende ab. Ich spiele eine perfekte Partie. Na ja bis auf die Tatsache, dass ich in Gewinnstellung Matt in zwei übersehen habe. Das war ein bisschen schwach. Was ich gespielt hatte war wesentlich komplizierter, führte aber ebenfalls zu einer klaren Gewinnstellung.